Rituale und Ceremonien

In der Schrift Spiegel und Ceremoniale findet der Schlaraffe alles, was den Verlauf einer Sippung (abendlichen Versammlung) bestimmt, wie besondere Ereignisse wie eine Ehrung, eine Junkererhebung oder gar ein Ritterschlag zu zelebrieren sind usw.. Es ist unsere Spielanleitung und ein sehr wesentlicher Bestandteil unseres Spiels. Hier ein paar Erläuterungen, damit sie nicht allzu überrascht sind, falls Sie mal eine Sippung besuchen.

 

Der Grundsatz unseres Bundes 

Spiegel §1: "Schlaraffia ist die innige Gemeinschaft von Männern, die in gleichgesinntem Streben die Pflege der Kunst und des Humors unter gewissenhafter Beachtung eines gebotenen Ceremoniales bezweckt und deren Hauptgrundsatz die Hochhaltung der Freundschaft ist." Klingt vielleicht etwas kompliziert, daher ein paar Sätze zu dem, was wir so treiben, wenn wir zusammenkommen.

 

Woran erkenne ich einen Schlaraffen?

Schlaraffen tragen meist die sog. Rolandnadel, eine Stecknadel mit Perlmuttkopf, am Revers. In den Zeiten der "Uhufinsternis", als unser Bund während des dritten Reyches verboten war, war dies ein unauffälliges Erkennungszeichen. Sollten sie irgendwo den Ausruf "Lulu" hören, so werden Sie Zeuge der Begrüßung zweier Schlaraffen. Wenn Sie einen zwinkernden Uhu auf der Heckklappe eines Stinkrosses sehen (s.u.), dann fährt ein Schlaraffe vor ihnen (oder seine Burgfrau/Burgmaid/Burgknäpplein/Burgwonne).

 

Wie sieht ein Schlaraffe aus wenn er sippt?

Auf Bildern sieht man, dass Schlaraffen so seltsame Kappen auf dem Kopf tragen, manche haben Mäntel an usw.. Das sieht fast so aus wie bei einem Karnevalsverein, aber eben nur fast. 

Grundsätzlich ist während einer Sippung der Kopf zu bedecken, denn sonst ist ein Sasse (= Mitglied eines Schlaraffenreyches) für den Fungierenden (der die Sippung leitet) nicht sichtbar und damit nicht existent. Deshalb fordert der Ceremonienmeister vor Beginn der Sippung die anwesenden Sassen auf: Macht Euch sichtbar! - was so viel heißt wie: Zieht eure Kopfbedeckung - euren Helm - auf. Hintergrund: Da einem Sassen nicht erlaubt ist, währen der Sippung irgendeine Handlung ohne Zustimmung des Fungierenden zu machen, kann er sich durch Ablegen des Helms "unsichtbar" machen und z.B. ein stilles Örtchen oder die Styxerei besuchen.

Ein Knappe oder Junker trägt eine Sturmhaube, dazu ein einfaches Bandelier, wenn es erforderlich ist. Der Ritter trägt einen Helm (aus Stoff), dazu ggfs. ein Bandelier oder einen Rittermantel. Zur Begrüßung der Eingerittenen benutzt er ein Schwert aus Holz.

Ahnen (kleine Blechanhänger, Nadeln o.ä. die es vom Fungierenden als Belohnung für einen Beitrag gibt) trägt ein Knappe in einem kleinen Täschchen, ein Ritter am Helm oder am Mantel. Alles an der Ausrüstung eines Schlaraffen ist eine Persiflage auf die profane Welt, die zum schlaraffischen Spiel gehört: Helme aus Stoff, Schwerter aus Holz, Orden aus Blech usw.

Sollten Sie eine Sippung besuchen, so wird man Ihnen eine Pilger-Kappe aushändigen für die Dauer der Sippung, damit sie sichtbar werden.

 

Der typische Verlauf einer Sippung

Beim Betreten der Burg begrüßt jeder Sasse zunächst durch Verneigen vor demselben den Uhu , bevor er die Freunde mit einem Lulu beglückt oder eine gute Atzung wünscht, so diese speisen. Auch trägt er sich ins Schmierbuch ein um zu bekunden, dass er anwesend war. Sodann nimmt der Knappe oder Junker an der Junkertafel nahe dem Throne Platz, die Ritter an der Rittertafel.

Die Sippung wird von einem der jährlich zu wählenden Oberschlaraffen des Reyches geleitet. Er wird dazu vor der Sippung vom Truchsess mit den Insignien seiner Allwissenheit (Aha-Orden) und der Macht (Zepter) bekleidet. Er ist danach mit "fungierende Herrlichkeit" anzusprechen. Er leitet den Ablauf des Sippungsgeschehens, erteilt das Wort und nimmt es, achtet auf die strenge Einhaltung schlaraffischer Tugenden (den Spielregeln), verhängt die Pön (Strafe) und lobt die Fechser (Vortragenden) mit Ahnen usw..

Der Fungierende lässt die Sippung mit einem Tamtam Schlag eröffnen. Danach herrscht in der Burg absolutes Stillschweigen (zumindest theoretisch). Jedwede Unterhaltung ist einzustellen. Eine Nichtbeachtung wird streng gepönt und kann sogar im Burgverlies enden. Es wird von jedem Sassen Aufmerksamkeit am Sippungsgeschehen und den Fechsungen (Beiträgen) der Freunde erwartet!

Mit dem Abendlied beginnt der offizielle Teil. Zunächst wird der Zeremonienmeister gebeten, die eingerittenen Sassen befreundeter Reyche dem eigenen Reych vorzustellen. Sie  werden vom Reych mit einer Schwertergasse, Fanfarenklängen und vom Fungierenden mit Handschlag begrüßt. Es schließt sich das Verlesen des Protokolls der letzten Sippung durch den Reychsmarschall an. Dann werden Bekanntmachungen und Sendboten durch den Kanzler verlesen, der Ausrittsberichten einzelner Sassen und der Ehrung von Wiegenfestlern folgt. Da ein wesentlicher Bestandteil schlaraffischen Handelns die Wahrung der Freundschaft ist, wird dies durch das Entzünden der blauen Kerze verdeutlicht. Die blaue Kerze der Freundschaft erinnert an alle Ahallarecken (gestorbene Sassen) und an all diejenigen, die aus Bresthaftigkeit (Krankheit) oder ähnlichem nicht mit uns sippen können. Ist ein Schlaraffe "gen Ahall geritten" (gestorben), so bringt man ihm zu Ehren ein Trauerlulu aus. Für Sassen des eigenen Reyches gibt es eine eigene Trauersippung.

Nach einer Schmus- und Atzungspause, in der die Styxerei die Sassen mit Labung und Atzung versorgt, beginnt der Fechsungsreigen. Sippungen können themengebunden sein, d.h. es gibt z.B. einen Abend zum Geburtstag eines Künstlers oder anderen Themen wie z.B. "dem Inscheniör is nix zu schwör", "Hubertus", "Aus der Geschichte meiner Stadt", "Musik, egal wie" usw. oder es findet ein Turney (in Worten/Tönen natürlich) um eine Kette der Kunst o.ä. statt. Die Inhalte sind in der Sippungsfolge bekanntgegeben. Jeder in der Burg ist aufgefordert, sich am Geschehen zu beteiligen - er muß aber nicht. Jeder Fechser beginnt seinen Beitrag mit den Worten: Schlaraffen hört!

Der Fungierende belohnt die vortragenden Fechser mit Ahnen. Das sind kleine Blechanhänger, Wappen o.ä., die von Rittern gestiftet wurden. Man trägt sie am Helm oder Mantel, sobald man zum Ritter geschlagen wurde. Gelegentlich gibt es auch "Schwundahnen". Die sind zum Verzehr geeignet, in flüssiger oder fester Form, und verschwinden leider mit der Zeit - daher ihr Name. Steht ein Turney an, so entscheiden alle anwesenden Sassen über den Sieger. Ist eine Fechsung mal zu lang geraten (man kann über fast alles reden, nur nicht über 10 Minuten), so kann dem Sassen das Wort mit einer großen Schere abgeschnitten werden. Das kommt allerdings nur sehr selten vor. Zwischen den Beiträgen können die Ritter Einwände erheben, Belobigungen aussprechen oder sich anderweitig äußern, sofern ihnen das Wort erteilt wird. Hier entstehen manches Mal zwischen den Sassen genügend Anlässe für herrliche Duelle wegen zumeist kunstvoll konstruierter Beleidigungsfälle, die dann in einer der kommenden Sippungen ausgetragen werden. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was den schlaraffischen Tugenden entspricht und der Fungierende erlaubt.

Das Sippungsschlußlied und ein Tamtam Schlag beschließen den Sippungsabend. Danach sitzt man zusammen und läßt der gequälten und durch die Regularien gezügelten Zunge endlich ihren freien Lauf...

 


Dieses Symbol kleben viele Schlaraffen auf Ihre Stinkrösser.

Wenn Sie eine Ansammlung so gekennzeichneter Autos irgendwo

sehen, dann ist eine Schlaraffenburg meist nicht weit.


Texte: Rt. Zweistein, Rt. Üb-er, letzte Änderung 21. im Heumond a.U.164

Reych 232

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