Bisweilen geht die Liebe durch den Magen: So war es schon in alten Göttertagen. Doch knurrt er, deines Körpers schlecht‘ Gewissen, genügt es dann, die Künste nur zu küssen?
Wie könnt‘ ich meine Muse je verführen, mit mir zum Griechen oder Italiener mal zu gehn? Da Musen Sehnsucht, selten Hunger spüren! Ja meist auch mehr auf Geistesnahrung stehn!
Vielleicht, wenn ihr mein Flehen jetzt gefällt, steigt sie für Stunden doch hinab in diese Welt.* So werden wir dem Zephyr in Orangenhainen lauschen, ihr Duft wird mich, ein schöner Traum berauschen. Die Sinne dehnten sich, die Seele weit, als läg‘ ich in den Armen reiner Seligkeit. Ich könnte Bilder sehen, Farben malen, die noch keiner sah, dem hoh’n Olympus und den Göttern nah. Und was ich malte? Dreimal dürft Ihr raten: Ein kühles Bier und einen Schweinebraten!
M.: Auch ohne Atzung wirst du glücklich sein mit einer Muse im Orangenhain!
*Descende caelo, steige herab vom Himmel, schreibt schon Horaz in seinen Musengedichten.
Kuni-fechs