Deine Augen – was sie wollen, hab‘ ich mir so oft gedacht! Deine Lippen – ob sie schmollen? Schön und dunkel war die Nacht!
In die Stirn fiel deine Locke. Ach, dein Atem war so weich. Dunkel schlug die Friedhofsglocke, Frösche quakten um den Teich. Grillen zirpten, frohe Zecher wankten aus der Wirtshaustür. Wär‘s der letzte Schluck im Becher, teilte ich den Schluck mit dir!
Vögel schliefen in den Nestern, deren Lied mir so gefiel, und die Nornen, Schicksalsschwestern, um die Esche Yggdrasil. Sah dich sitzen, stricken, sinnen. Hab‘ an dich so oft gedacht, wie die Nornen Fäden spinnen! Schön und dunkel war die Nacht!*
P.S.: Ach, du liebe Whiskyflasche, bist schon wieder ziemlich leer! Wenn ich dich schon heut‘ vernasche, träum‘ ich morgen nimmermehr!
*Die altgermanischen Nornen (Urd, Skuld, Verdandi) waren verwandt mit den griechischen Moiren, den römischen Parzen, der russischen Mamuschka Wodka und der altschottischen Seelentrösterin Whisky
Kuni-fechs