Ehé Neujahr!
Wie wünscht Ihr Euch das neue Jahr? So jung und hübsch, wie ‘s alte war?
[Vielleicht mal gerne abgesehen – von ferneren Corona-Wehen! Drum gehet nicht mit Viren schwanger, kommt jugendfrisch zum Erlen…. Na ja, der Reim ist nicht ganz neu. Bleibt Euren alten Perlen treu, die schon versteckt im Erlengarten auf bess’re Zeiten und auf Eure Fechsung warten!]
Ich wünschte mir, dass wieder blaue Blumen blüh‘n! Wie’s früher war zur Frühlingszeit! Das neue Jahr sei eine schöne Maid: Die Augen möcht‘ ich schelmisch grün, wie rosenrot die Wangen glühn. Die Nase klein und etwas frech. Die Zunge schnell – kein Silberblech! Viel besser Glocken, Bronzeklang! So lockend, wie Sirenchen* sang.
Der Lippen Süße – Frankenwein? [Doch dieser schmeckt bisweilen trocken; und zieht euch hinten rein die Socken!]
Ehé! Das Jahr soll lieblich sein!
Die Haare? Lang und schwarz die Nacht, von Bacchus um den Schlaf gebracht! Den Hals geschwungen sanft und weich, als schwäng’ er sich ins Himmelreich. Die Beine schnell, die Arme schlank, so selig, wie das alte sank, so fröhlich, wie Silvester schäumt und schon die schöne Muse träumt!
[Na ja! Wie früher unsre Träume waren! Genießt sie noch in reifen Jahren!]
So wünsch‘ ich Euch mit reicher Lust des neuen Jahres reife Brust!
Ehé Neujahr!
*Sirenchen brachte die Seefahrer der Antike gelegentlich auf Abwege. Also Vorsicht vor rauchigen Damenstimmen!
Kuni-fechs